nichts als schweigen

als meine sehnsucht deine sehnsucht traf, fiel uns die liebe vor die füße; wir hoben sie auf, warfen sie dreimal in die luft, wie man es mit kleinen kindern tut. schaukelten sie sanft in unseren armen, doch sie wollte nicht schlafen — sie hakte sich bei uns unter, begleitete uns überallhin auf unseren wegen. sie lebte mit uns, lachte mit uns, ließ unsere flammen lodern, zählte die jahre mit uns, winter, frühling, sommer und herbst.

aber irgendwann brachte sie nur kummer und schmerz, konnte das leid nicht mehr sehen und flüchtete vor unseren tränen. das habe ich nicht gewollt — stand auf einem blatt papier geschrieben; das war alles, was sie uns zurückließ und das leben, die wohnung waren wieder leer, die sehnsucht mit wunden übersät, das lachen verebbt — und wir …? wir konnten nichts als schweigen, hörten auf, die jahre zu zählen, wir fielen aus der zeit und alles stand still im schmerz.