keine zweifel

ich weiß noch immer,
wie du mit mir sprachst
es klang oft nicht so
wie musik

ich war entmutigt,
zusammengestaucht
deine worte wie dolche
standen zwischen uns
dann trafen sie mich

alte narben rissen auf
neue wunden kamen dazu
wer heilt sie …?

du nicht, das wusste ich
und hatte keine zweifel
nicht damals, nicht später
und nie

ich schwieg und
sprach nicht mehr mit dir
als die vögel gen süden flogen,
öffnete ich die tür
und sagte leise tschüss …

©Sella Moll /2019

Photo by vishnudeep dixit from Pexels

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viel zu spät

die sonne ging unter
wir gingen weiter
die nacht fiel vom himmel
alles wurde dunkel

in der morgendämmerung
sank der nebel
auf unsere schulter
du entschwandest
in die unsichtbare zukunft
und ich habe es
viel zu spät bemerkt.

©Sella Moll /2019

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aufatmen

lange suchte ich nach worten, bis ich sie fand, dann kamst du, und ich blickte dich an. da wusste ich, es waren nicht die richtigen worte, sie hätten dich wütend und trautrig gemacht oder zuerst traurig und dann wütend. ich schwieg und wanderte durch die nacht, um andere worte zu suchen, doch ich fand keine; ich wartete, versuchte dich mit anderen augen zu sehen, es wurden neue worte geboren doch sie starben ganz jung. dann tat ich das, was ich mit worten nicht sagen konnte, ich trat aus deinem leben, verließ die enge und atmete endlich auf.

©Sella Moll /2019

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